I've been kidnapped
Of a world champion of surprises and the power of raspberry cream cake
German version below/Deutsche Fassung weiter unten
Many years ago, my favourite lady made the mistake of sneaking a raspberry cream cake from the Michelin-star department onto my birthday table. She probably had no idea how many fireworks such a creation would set off in my mind. In any case, she took all that bright, flashing joy as a sign to turn this raspberry dream into a tradition—one that has made me happy every single year since, and driven her slightly mad, because high-performance cake construction is a tricky business with an unfair number of pitfalls.
Last year, the world champion of surprises broke her own tradition.
Instead of cake, she placed a mysterious suitcase in front of me and said, Come with me.
Minutes later, I was sitting in a tin can above the clouds, and not long after that, cheering for the Olympic marathon champions. Ever since, I’ve kept that whole magical Paris Olympics atmosphere stored in my memory chest.
Hard to believe these Games, despite the Thomas Bach terror regime, turned into such a spellbinding, spit-in-the-face-of-the-rightward-tilting-times event.
A dream to have been there—and I have my favourite lady to thank for it, which might be part of why she is the favourite lady.
This year, there it was again: a suitcase.
And again, no raspberry cream cake.
And again, I was up in the clouds.
Only this time, there’s a certain ex-football pro who not only removes my stitches on the sofa, rearranges my facial expressions at the gym, and chiropractically tunes me for a 2:49 marathon (wishful thinking), but is also spectacularly bad at keeping kidnapping plans secret.
So yes, I had a hint—but that doesn’t help much when your mind is wandering towards Brandenburg and sports, and you end up spat out in glorious Copenhagen instead.
And honestly, I’m only telling you all this because right now we are in the middle of an uninterrupted cycle of eating fish, chocolate-covered marshmallows, ice cream and other improprieties—squeezing in the occasional gallery and art museum between bites—and this column would have to end here for lack of time, were it not for the following thought:
I have a habit of drawing nonsense on every shower wall I encounter, just to coax a small smile from the next person stepping in. Especially in hotels. I love hotels. Is that strange? The thing is, I have no idea whether these doodles reappear with the next wave of steam or simply slide down, like one of those McDonald’s pickle slices in a pickle race, and vanish forever. Or perhaps the next shower guest is a wiper—a person who goes into a wild rage if the glass isn’t scraped spotless with the squeegee. In that case there would be no smile at all, and my mission would have failed entirely.
Never mind. It’s my birthday, and if you’d like to make me happy, just follow A rare fine mess for free by clicking the button below (it says Pledge your support—and yes, it’s absolutely fine to set the amount to zero).
Things that make me happy
That much is clear: raspberry cream cake, surprises, and the favourite lady.
Things that do not make me happy
Getting hit with a monumental hay fever attack the moment you sit down at a well-set table in Copenhagen’s Meatpacking District, ready to switch on the enjoyment. I admit there are far worse fates, and I sneeze heartily in a direction where no one is sitting—or at least imagine doing so, and in the real world summon enough willpower (and possibly something metaphysical) to stop it entirely. Which, as any allergy sufferer will tell you, is an art you eventually master to perfection.
Deutsche Fassung/German version
Ich wurde entführt
Von einer Überraschungsweltmeisterin und der Macht der Himbeersahnetorte
Die Lieblingsdame hat vor vielen Jahren den Fehler begangen, mir zu meinem Geburtstag eine Himbeersahnetorte aus der Sterneküchenabteilung unterzujubeln. Ihr war womöglich nicht so richtig klar, wie viele Funken so eine Kreation in meinem Geist schlagen würde. Jedenfalls hat sie diese ganze hell blinkende Freude als Wink aufgefasst, aus dem Himbeertraum eine Tradition zu fertigen, die mich seitdem Jahr für Jahr glücklich macht und ihr an den Nerven sägt, weil das Hochleistungstortenbauen eine komplizierte Angelegenheit mit ungerecht vielen Fallstricken ist.
Letztes Jahr hat sie die Tradition gebrochen und mir stattdessen einen mysteriösen Koffer vor die Füße gestellt und Komm mal mit gesagt. Auf einmal saß ich in einem Stück Blech über den Wolken und habe ein wenig später den Marathonolympiasieger:innen zugejubelt und seitdem diese ganze zauberhafte Olympische-Spiele-in-Paris-Stimmung in der Erinnerungskiste. Kaum zu glauben, dass diese Spiele trotz des Thomas-Bach-Terror-Regimes ein solch wundervolle, dem ganzen rechtsdrehenden Zeitgeist ins Gesicht hustende Zauberveranstaltung geworden ist. Jedenfalls ein Traum, dort gewesen zu sein und das habe ich alleine der Lieblingsdame zu verdanken, die schon auch nicht ohne Grund die Lieblingsdame ist.
Und dieses Jahr stand da wieder ein Koffer und es gab wieder keine Himbeersahnetorte und auf einmal saß ich wieder über den Wolken. Allerdings gibt es einen bestimmten Exfußballprofi, der mir nicht nur auf dem Sofa Fäden zieht, mir im Fitnessstudio die Gesichtszüge entgleisen lässt und mich chiropraktisch zum Marathon in 2:49 justiert (Wunschdenken), sondern auch außergewöhnlich untalentiert im Geheimhalten von Entführungsplänen ist. Ich war also ein wenig vorgewarnt, was aber auch nicht viel bringt, wenn die Gedanken Richtung Brandenburg und Sport schleichen und wir stattdessen im wundervollen Kopenhagen ausgespuckt werden und eigentlich erzähle ich das alles nur, weil wir hier jetzt leider pausenlos Fisch, Schaumküsse, Eis und andere Unartigkeiten verspeisen und in den Pausen schnell ein paar Galerien und Kunstmussen besuchen müssen und damit diese Kolumne mangels Zeit an dieser Stelle auch schon wieder zu Ende wäre, würde mir nicht noch folgendes einfallen:
Ich male eigentlich an jede Duschwand irgendwelchen Unsinn, um der nächsten Person in der Dusche ein kleines Lächeln zu entlocken. Insbesondere in Hotels. Ich liebe Hotels. Ist das seltsam? Ich weiß dann aber gar nicht, ob diese Malereien vom nächsten Duschdampf wieder zum Vorschein gebracht werden oder ob sie einfach nur, wie eine dieser McDonalds-Gurkenscheiben beim Gurkenrennen an den McDonalds-Fensterscheiben, nach unten wegrutschen und für immer verloren sind. Oder ob wir es bei der Folgeperson in der Dusche mit einer Abzieh-Person zu tun haben, die wild und wütend wird, wenn die Duschglaswand nicht mit dem Abziehutensil abgezogen und blank gewienert wird. Dann wäre da gar kein Lächeln und mein Ziel vollkommen verfehlt.
Egal, jetzt ist erst mal Geburtstag und wer mir eine Freude machen will, folgt einfach A rare fine mess kostenlos durch Klick auf den folgenden Button (da steht was von Pledge your support und es ist selbstverständlich absolut in Ordnung, dort auf 0 Euro zu klicken):
Dinge, die mich glücklich machen
Das dürfte klar sein: Himbeersahnetorte, Überraschungen und die Lieblingsdame.
Dinge, die mich nicht glücklich machen
Pünktlich einen Monumentalheuschnupfenanfall zu bekommen, wenn man im Kopenhagener Meatpacking District gerade an einem ordentlich gedeckten Tisch sitzt und das Genießen anknipsen möchte. Ich gebe zu, dass es einen reichlich schlimmer treffen kann und niese dazu herzhaft in eine der Richtungen, in denen niemand sitzt, beziehungsweise stelle ich mir das Niesen nur vor, lasse es aber in der echten Welt unter Anwendung von sehr viel Willen und wahrscheinlich irgendetwas Metaphysischen sein, was eine Kunst ist, die man als Allergiemensch irgendwann perfekt beherrscht.





